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Hydrometallurgisches vs. Pyrometallurgisches Recycling: Vergleich der Methoden

Nachhaltiges Batterie-Recycling gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Minimierung von Umweltschäden und Abhängigkeiten von Importen aus Drittländern erfordert eine effiziente Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe. Besonders die Verwertung von Batterien aus Elektro-Altfahrzeugen ist für die Zukunft ein entscheidender Faktor.

Die Verfahren zur Rückgewinnung von Metallen und anderen wertvollen Materialien sind aufwändig. Zudem erschweren viele verschiedene Varianten von Akkus das Recycling. Wir erklären Ihnen im Folgenden das pyrometallurgische und das hydrometallurgische Verfahren.

Das Wichtigste in Kürze

  • Um die Nachhaltigkeit der Energiewende zu steigern, ist effektives Batterie-Recycling unumgänglich.
  • Die verschiedenen Recyclingverfahren unterscheiden sich in Kosten und Ertrag.
  • Das zurzeit effektivere Verfahren ist die hydrometallurgische Methode. 

Überblick über die Hydrometallurgische Methode

Unter Hydrometallurgischem Recycling wird ein chemisches Verfahren zur Trennung und Veredelung der wertvollen Rohstoffe verstanden. Diese Methode kann nach dem manuellen Recycling oder zur Veredelung der durch Pyrometallurgie entstandenen Legierungen eingesetzt werden. Schlacken oder zerkleinerte Batterien werden in Säure getaucht, um Metalle zu lösen. Mittels weiterer Prozesse wie beispielsweise der Elektrolyse können die Metalle getrennt und gereinigt werden.

Vorteile:

  • Energiesparend durch niedrige Temperaturen
  • Flexibel für viele Batterietypen einsetzbar
  • Effiziente Rückgewinnung der Rohstoffe in höchster Reinheit

Nachteile:

  • Einsatz von Chemikalien, welche im Anschluss der fachgerechten Entsorgung zugeführt werden müssen. 
  • Komplexere Anlagen und Fachkenntnisse nötig

Speziell für das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien ist dieses Verfahren sehr gut geeignet. Es ermöglicht die Trennung der Materialien in sehr hoher Qualität. Das hydrometallurgische Recycling spielt heute im Rohstoffkreislauf eine große Rolle.  

Überblick über die Pyrometallurgische Methode

Beim pyrometallurgischen Verfahren werden metallische von nichtmetallischen Materialien durch hohe Temperaturen getrennt. Bei Temperaturen von 800 bis 1.500 °C verschmilzt die aus dem mechanischen Recycling gewonnene Masse zu einer Legierung. Diese enthält Eisen, Nickel, Kupfer und Kobalt. Um diese Wertstoffe zu trennen, bedarf es weiterer Verfahren. Die entstehende Schlacke enthält unter anderem Aluminium, Kalzium, Lithium, Mangan und Silizium. Die Trennung der Rohstoffe aus der Schlacke macht weitere aufwändige Verfahren nötig. Daher wird diese häufig als Material für die Bauindustrie genutzt. Möglich ist auch eine Kombination mit dem hydrometallurgischen Verfahren.

Vorteile:

  • Hohe Ausbeute an wertvollen Metallen
  • Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
  • Energierückgewinnung durch Nutzung der hohen Temperaturen zur Energieerzeugung 

Nachteile:

  • Kostenintensiv durch hohen Energiebedarf
  • Aufwändige Abgasreinigungssysteme sind nötig, um Umweltschäden zu verhindern
  • Verlust einiger wertvoller Materialien durch Verdampfen oder zu aufwändiger Extraktion
  • Reinheit und Qualität der rückgewonnenen Rohstoffe niedriger als beim hydrometallurgischen Verfahren

Die im pyrometallurgischen Verfahren aus Lithium-Ionen-Batterien gewonnene Schlacke enthält wertvolle Rohstoffe, die nach der weiteren Veredlung wiederverwertet werden können. Wegen der energieaufwändigen Prozesse und der Gefahr von Umweltschäden wird zunehmend das hydrometallurgische Verfahren angewandt. 

Vergleich der Methoden

Umweltaspekte

Das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien ist wichtig, um Ressourcen zu schonen und Umweltschäden durch den Abbau von Rohstoffen zu minimieren. Jedoch ist es weder beim pyrometallurgischen noch beim hydrometallurgischen Verfahren möglich, Batterien völlig umweltneutral zu recyceln.

Das pyrometallurgische Verfahren benötigt sehr viel Energie. Zunehmend werden allerdings erneuerbare Energien zur Erzeugung der nötigen Temperaturen genutzt. Vielfach wird Abwärme auch zur Erzeugung von Energie oder zur Versorgung mit Fernwärme eingesetzt. Um Luftverschmutzung und Schädigung der Ozonschicht zu vermeiden, sind teure Abgasfilteranlagen nötig. Die damit aufgefangenen Partikel müssen wiederum aufwändig entsorgt werden. 

Bedeutend weniger Energie ist für das hydrometallurgische Verfahren nötig. Allerdings werden hier Chemikalien eingesetzt, welche am Ende ihrer Gebrauchsfähigkeit umweltkonform entsorgt oder wiederaufbereitet werden müssen. Der Gebrauch von Säuren erfordert eine aufwändige Sicherheitstechnik und geschultes Fachpersonal, um Schäden durch Austreten von Flüssigkeiten zu verhindern.

Kosten und Effizienz

Das Recycling von Batterien ist aufwändig und teuer. Durch das thermische Verfahren lassen sich qualitativ hochwertige Metalle gewinnen. Jedoch bleiben andere Materialien auf der Strecke. Zur Gewinnung sind weitere Schritte nötig, die ökonomisch oft nicht sinnvoll sind. Besonders der Energiebedarf sorgt hier für hohe Kosten.

Chemische Verfahren sind sehr kompliziert, verbrauchen jedoch weit weniger Energie. Zudem ist die Rückgewinnung von weitaus mehr Rohstoffen in hoher Qualität möglich. Diese können direkt zur Produktion neuer Batterien eingesetzt werden. Das von LogBATT eingesetzte hydrometallurgische Verfahren zum Recycling von E-Auto Batterien erweist sich damit als deutlich effizienter.

Anwendungsbereiche

Beide Recyclingverfahren lassen sich nach entsprechender Zerlegung für alle Lithium-Ionen-Batterien anwenden. Die Ausbreitung der Elektromobilität wird in den nächsten Jahren zunehmen. Daher ist es besonders wichtig, die Prozesse stetig weiterzuentwickeln und noch effektiver zu machen.